
Auf den Spuren von Picasso:Picasso-Route
DAS MÁLAGA PICASSOS
Die ersten Jahre im Leben von Pablo Ruiz Picasso stehen in engem Zusammenhang mit Málaga, wo er 1881 im Schoss einer alteingesessenen Familie der Stadt zur Welt kam. Später wurde er durch sein Leben und Werk zum weltweit bekanntesten Sohn Málagas.
Auf der Route erhält man einen Einblick in das familiäre und künstlerische Umfeld der ersten Jahre Picassos und kann so die Entwicklung seines Werks und seiner Persönlichkeit besser verstehen. Der Rundgang beinhaltet den Besuch des Picasso-Geburtshauses und des Picasso-Museums Málaga, zweier echter Highlights, die man in so geballter Form nirgendwo sonst findet. Aber schließlich ist Málaga nicht umsonst der Geburtsort von Pablo Ruiz Picasso ...
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01Museum im Picasso-Geburtshaus. Plaza de la Merced, 15

Das Geburtshaus von Pablo Ruiz Picasso liegt an der Plaza de la Merced (früher Plaza de Riego), einem der historisch und kulturell bedeutendsten Stadtteile von Málaga. Errichtet wurde es 1861 von Baumeister Diego Clavero am ehemaligen Standort des nach der Säkularisierung aufgelösten Klosters Santa María de la Paz. Zusammen mit den übrigen Häusern, die sich an der Nordostseite des Platzes erstrecken, bildete es die harmonische Anlage der in den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts erbauten „Casas de Campos“, die nach ihrem Bauherrn Antonio Campos Garín, Markgraf von Iznate, benannt wurden.
Den ersten Stock dieses Hauses, das damals die Nummer 36 trug, bezogen José Ruiz Blasco (1838 - 1913) und seine Frau María Picasso López (1855 - 1938) nach ihrer Heirat im Jahr 1880. Hier kam am Abend des 25. Oktober 1881 der erstgeborene Sohn des Paares, Pablo, zur Welt. Die Familie bewohnte die Etage bis 1884 und zog dann in den dritten Stock des Hauses Nummer 32 am gleichen Platz um. Das Haus steht seit 1983 unter Denkmalschutz und beherbergt das 1988 von der Stadt gegründete Museum, das den Namen des berühmten Künstlers trägt. Die renommierte Einrichtung, deren Gebäude aus dem 19. Jahrhundert zum Teil ursprünglich erhalten ist, zeigt heute eine umfassende Ausstellung von Erinnerungsstücken und Werken Picassos, die sowohl seine akademische Ausbildung als auch den Einfluss Málagas in Form der Themenschwerpunkte Tauben, Mittelmeer und Stierkampf sowie seine Nosstalgie für Spanien veranschaulichen.
Im Jahr 1997 wurde das Picasso-Geburtshaus komplett restauriert und verfügt nun auch über einen ausgezeichneten Ausstellungsbereich im nur wenige Schritte entfernten Haus an der Plaza de la Merced 13.
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02Museum im Picasso-Geburtshaus. 3 Stock. Plaza de la Merced, 17.

Die wachsende Familie führte zum Umzug des Ehepaars Ruiz-Picasso mit ihrem erstgeborenen Sohn Pablo in das heutige Haus Nr. 17 an der Plaza de la Merced. Nach der Geburt der ersten Tochter Lola im Dezember 1883, gefolgt von María de los Remedios im Dezember 1887, brauchte die Familie ein größeres Domizil, in das auch die Großmutter mütterlicherseits, Inés López Robles, und die Tanten Eladia und Heliodora Picasso López sowie ein Dienstmädchen einzogen. All diese Frauen kümmerten sich um Picasso, der sich stets gern an die fantastischen Geschichten seiner Großmutter erinnerte und diese immer wieder neu erfand. Als einziger Junge im Haushalt war er von weiblichen Figuren umgeben, stand im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und verfolgte aufmerksam die alltäglichen Ereignisse. Die Tanten nähten in Heimarbeit Abzeichen für Eisenbahneruniformen, deren Formen, Schnörkel und Verzierungen Picasso offensichtlich auch als Erwachsener noch aus dem Gedächtnis nachzeichnen konnte. Mit den Scheren seiner Tanten schnitt der Junge ganz nach den Wünschen seiner Schwestern und Cousinen höchst geschickt Tierfiguren, Blumen und Girlanden aus.
03Kirche Santiago. C/ Granada, 78

Picasso wurde am 10. November 1881 in der Pfarrkirche Santiago in der stattlichen Calle Granada (der früheren Calle Real), zu deren Bezirk sein Zuhause an der Plaza gehörte, vom Pfarrer der Kirche La Merced, José Fernández Quintero, getauft. Am Taufbecken erhielt er die Namen Pablo Diego José, Francisco de Paula Juan Nepomuceno, María de los Remedios, Cipriano de la Santísima Trinidad. Seine Paten waren Juan Nepomuceno Blasco Barroso und María de los Remedios Alarcón y Herrera.
In dieser Pfarrkirche Santiago, einer der ältesten Kirchen Málagas, mit eindrucksvollem Barock-Innenraum und Mudéjar-Turm, wurden bereits 1820 seine Großeltern väterlicherseits und 1880 seine Eltern getraut. Im selben Taufbecken wurden auch seine beiden Schwestern Dolores (1884 - 1958) und Concepción (1887 - 1895) getauft.
04Plaza de la Merced

Zweifellos ist dies ein Musterbeispiel für das romantische Stadtbild Málagas. Der Platz wurde ursprünglich im Süden von der maurischen Stadtmauer begrenzt, während die Nordseite, an der sich Picassos Geburtshaus befindet, das Kloster Nuestra Señora de la Paz einnahm. Sein markantestes Element ist das 1842 errichtete Grabmonument in Form eines Obelisken zum Gedenken an General José María de Torrijos, der am Ende eines vereitelten Aufstands gegen König Ferdinand VII. im Dezember 1831 am Strand San Andrés in Málaga erschossen wurde. An der Ecke des Picasso-Geburtshauses stand an der Stelle der heutigen Nr. 14 der Plaza vom 16. bis 20. Jahrhundert die Kirche La Merced, die jedoch bei den kirchenfeindlichen Unruhen im Mai 1931 zerstört wurde. Mit seinen Blumenrabatten und Rosskastanienbäumen war dies schon immer ein sehr belebter Platz, dessen überall verteilte Bänke zum Plaudern einladen.
05Plaza del Teatro, 36

Dieses erste Foto zeigt den vierjährigen mit seiner Schuluniform bekleideten Pablo Ruiz Picasso mit ernstem, fast ängstlichem Blick. Hier an der Plaza del Teatro befand sich das Fotoatelier des Berufsfotografen Francisco Martín Ramos, dessen vier Söhne (mit Nachnamen Martín Oliver), ebenfalls Fotografen wurden. Der in Pruna (Sevilla) geborene Francisco Martín Ramos war im Alter von 20 Jahren nach Málaga gekommen und war zu jener Zeit der berühmtesten Porträtfotograf der Gesellschaft Málagas.
06Ehemalige Schule San Rafael. C/ Comedias, 20

Die damals in der Calle Comedias 20 untergebrachte Schule stand unter der Leitung von Don Emilio Gutiérrez. Picasso selbst erzählte, dass sein Kindermädchen Carmen Mendoza - die er in einer seiner Jugendzeichnungen porträtierte - ihn jeden Morgen regelrecht dorthin schleppte. Seine Schulzeit an dieser privaten Einrichtung war für den Maler mit vielen Erinnerungen verbunden. Noch im fortgeschrittenen Alter erzählte er seinen Biographen und Freunden, wie er Stunden damit verbrachte, zu malen und aus dem Fenster zu schauen, wie er sich davonschlich und die Frau des Schulleiters, die im gleichen Gebäude wohnte, besuchte und wie er persönliche Gegenstände seines Vaters (Pinsel, Spazierstock, Taube ...) mit zum Unterricht nahm, um sicherzustellen, dass er um ein Uhr mittags abgeholt würde.
Im 20. Jahrhundert wurde die Schule San Pedro y San Rafael schließlich an die Plaza de San Francisco verlegt, wo sich auch das bereits erwähnte Liceo Artístico y Literario Málagas befand. Das Gebäude ist derzeit nicht für Besucher geöffnet.
07Ehemalige Schule Sagrada Familia. C/ Madre de Dios, 14.

Dolores Ruiz Picasso (Lola) war die beste Gefährtin ihres Bruders Pablo. Die heute nicht mehr existierende Schule „Sagrada Familia“ unter der Leitung französischer Nonnen hatte einen ausgezeichneten Ruf und lag günstigerweise nur wenige Meter von der Wohnung der Familie Ruiz Picasso an der Plaza de la Merced entfernt. Während der Zeit der Familie Ruiz Picasso in La Coruña erhielt Lola Unterricht in Musiklehre. 1909 heiratete sie in Barcelona den Neuropsychiater Juan Bautista Vilató Gómez, den Sohn eines Professors für Neurobiologie aus Barcelona und dessen Frau aus Málaga. Mit ihm bekam sie sechs Kinder, von denen zwei Maler wurden - José Vilató Ruiz und Javier Vilató Ruiz. Sie war diejenige der Familie, die stets die Erinnerung an Málaga aufrechterhielt.
08Stierkampfarena La Malagueta. Paseo Reding, 20

Die 1874 in Ufernähe erbaute Stierkampfarena La Malagueta, die 1876 mit Stieren des Zuchtbetriebs Viuda de Murube eingeweiht wurde, war von Anfang an ein wichtiger Bestandteil und gängiges Motiv in den frühen Zeichnungen und Ölgemälden des Malers und später Ausdruck von Picassos Gesamtbetrachtung des Stierkampfs. Werke wie El picador amarillo (Der gelbe Picador) (um 1889) oder Zeichnungen mit Stierkampfszenen aus seiner Zeit in Málaga und La Coruña sind Erinnerungen an die Stierkämpfe mit den berühmtesten damaligen Stierkämpfern - Mazzantini und Lagartijo - die der Künstler zusammen mit seinem Vater besuchte.
Von dieser Stierkampfarena behielt Picasso eine Reihe Erinnerungen. So sah er etwa, wie sein Lehrer José Moreno Carbonero für eines der historischen Gemälde eine große Leinwand bemalte oder erlebte den Anblick der von den Stieren ausgeweideten Pferde, die er selbst noch in den 30er-Jahren als häufiges Motiv zahlreicher Bilder - bis hin zu dem berühmten verwundeten Pferd in Guernica (1937) - einsetzte.
09Ehemalige Kunstschule San Telmo (Ateneo de Málaga) . Calle Compañía, 2

An dieser Schule an der Plaza de la Constitución an der Ecke zur Calle Compañía war Picassos Vater Lehrer für Zeichnen und Ornamenttechnik und so kam der junge Pablo hier erstmals mit den klassischen Gipsmodellen in Berührung, die er einige Jahre später in La Coruña und Barcelona für die Pflichtfächer im Rahmen seiner Ausbildung kopierte.
Die Maler und Lehrer der Nachwuchsschmiede San Telmo waren Freunde von José Ruiz Blasco und somit größtenteils auch des sich entwickelnden Picasso, der sich als gelehriger Schüler ein Beispiel für seine späteren Werke an ihnen nahm. Bernardo Ferrándiz, Muñoz Degrain, Martínez de la Vega und Moreno Carbonero machten die Kunst des letzten Drittels des 19. Jahrhunderts zum Goldenen Zeitalter Málagas der Malerei. Picasso, der die Meisterhaftigkeit der damals so angesagten großen historischen Gemälde aus nächster Nähe erlebte, machte sich dies zu Nutzen.
Das Gebäude ist heute Sitz des Ateneo de Málaga, in dessen Ausstellungsräumen Werke der bildenden Kunst zu sehen sind.
10Treffpunkt. C/ Granada, 75

An der Plaza de la Merced, Ecke Calle Granada, steht immer noch die alte Apotheke von Antonio Mamely (heute Apotheke Bustamante), in der sich Picassos Vater mit seinen Freunden zu treffen pflegte. Das 1747 eröffnete Geschäft ist die älteste Apotheke der Provinzhauptstadt. In ihrem Hinterzimmer befand sich José Ruiz Blasco am Weihnachtstag 1884, als ein heftiges Erdbeben, das Picasso stets dramatisch in Erinnerung bleiben sollte, die Stadt verwüstete. Sein Vater verließ die Apotheke und rannte auf die andere Seite des Platzes, um seine Familie in Sicherheit zu bringen.
11Ehemaliges Stadtmuseum. C/ San Agustín, 3

Das Stadtmuseum befand sich im ersten Stock des Gebäudes in der Calle San Agustín, dem Sitz der Stadtverwaltung seit 1869. Picasso kannte das Haus, das früher das Priesterseminar San Juan de Dios, das Kloster der Augustinermönche und die Fakultät für Philosophie und Literatur der Universität Málaga beherbergte, weil sein Vater dort seit 1879 als Kurator für die von der Stadt öffentlich ausgestellten Gemälde angestellt war. Oft erinnerte er sich an die Werkstatt, in der sein Vater die freien Stunden verbrachte, die ihm seine Arbeit als Zeichenlehrer an einer Kunstschule erlaubte: „Die Werkstatt war ein Raum wie jeder andere, nichts Besonderes, allenfalls etwas schmutziger als sein Atelier zu Hause; aber es war ruhig dort", erinnert sich der Künstler. Genau hier entstand eines der ersten Ölgemälde Picassos, Vista de puerto de Málaga (Blick auf den Hafen von Málaga) (um 1890), als Kopie der Arbeit seines Vaters, die wiederum die Replik eines Gemäldes von Meereslandschaftsmaler Emilio Ocón aus dem Jahr 1878 war.
Das Gebäude wird derzeit umgebaut und soll später die Bibliothek der Provinz Málaga beherbergen.
12Ehemaliges Liceo Artístico y Literario. C/ Marqués de Valdecañas, 2

Das Liceo de Málaga an der Plaza de San Francisco, die spätere Musikschule Real Conservatorio de Música María Cristina, war im 19. Jahrhundert der Treffpunkt der Künstler Málagas schlechthin. Dieses Kulturzentrum am Standort des ehemaligen Klosters San Francisco (nach dem der kleine Platz mit dem Pomona-Brunnen aus dem Jahr 1864 benannt ist) besuchte der kleine Pablo wohl in Begleitung seines Vaters, der regelmäßig Gast seiner Versammlungen war, Dabei konnte der Junge die Werke, die zeitgenössische Maler als Erinnerung an ihren Besuch in den Salons dort hinterlassen hatten, betrachten.
Hier im Liceo, einem einzigartigen Gemäldemuseum und Bibliothek des 19. Jahrhunderts, fanden im sogenannten Senatssaal“ die Versammlungen der wichtigsten Mitglieder des Kulturverbands statt. Genau hier wurden die Erfolge des jungen Künstlers mit seinem Werk Ciencia y Caridad (Wissenschaft und Nächstenliebe) bei der staatlichen Kunstausstellung und der Provinzialkunstausstellung 1897 gefeiert und Picasso dabei von Martínez de la Vega mit Champagner, getauft“.
13Höhere Schule (Instituto Gaona) . C/ Gaona, 7

Im Oktober 1891, kurz vor dem Wegzug der Familie aus Málaga, absolvierte Picasso eine Prüfung in dieser Sekundarschule in der Calle Garona 1. Das ehemalige Philippinerkloster diente ab 1846 als Bildungsstätte und beherbergte drei Jahre später die für Málaga als Küstenstadt so wichtige Seefahrtschule.
Picasso sprach mehrfach über diese Prüfung, die er zur Aufnahme am Gymnasium in La Coruña absolvieren musste. Das schriftliche Material, bestehend aus einem Diktat und einer von Picasso Ende Juni jenen Jahres unterzeichneten Gliederung, ist noch zusammen mit der Anmeldung und dem Gebührennachweis für Latein, Spanisch und Geographie erhalten. Die Prüfung erfolgte unter Direktor Don Ramón Ibáñez als Vorsitzender der Prüfungskommission, die die Aufnahme des jungen Schülers in die genannte Schule bewilligte.
14Ehemalige Pension Las Tres Naciones. C/ Marín García, 18

Im Haus Nr. 16 der früheren Calle Casas Quemadas (heute Calle Marín García) befand sich die Pension „Las Tres Naciones", in der Picasso während seines letzten Besuchs in seiner Heimatstadt zusammen mit seinem Freund Carlos Casagemas (ebenfalls Maler) logierte. Die beiden Freunde hatten auf dieser ersten Reise Paris verlassen, um den Weihnachtsabend mit ihren Familien in Barcelona und Silvester in Málaga zu verbringen, hegten aber später bittere Erinnerungen an diese Zeit und den Jahrhundertwechsel.
Gekleidet wie Bohèmiens weigerten sie sich, ihr Erscheinungsbild zu ändern und waren daher im Haus von Pablos Onkel, Dr. Salvador Ruiz Blasco, in der sehr bürgerlichen Alameda Principal nicht willkommen. Nach ständigen Streitereien und der durch eine unglückliche Liebe in Paris verursachten depressiven Stimmung von Casagemas trennten sich die Freunde in Málaga und sahen sich danach nie wieder. Einige Wochen nach seiner Rückkehr nach Paris versuchte Casagemas, seine Geliebte umzubringen und beging anschließend Selbstmord. Der starke Eindruck dieses Dramas waren einer der Auslöser für den Beginn von Picassos Blauer Periode.
15Ehemaliger Wohnsitz der Familie Picassos väterlicherseits. C/ Hinestrosa, 16

Laut Ansicht des angesehenen Forschers Josep Palau i Fabre wurde Picasso hier in der Straße mit dem wenig schmeichelhaften Namen 'Calle Sucia' (Schmutzige Straße) geboren und die viel respektablere Plaza de la Merced zur Vorgabe eines wohlhabenderen und eleganteren Status angegeben. Von später gefundenen Unterlagen wird die Hypothese jedoch nicht bestätigt.
16Ehemaliger Wohnsitz der Familie Picassos mütterlicherseits . C/Ancha del Carmen, 55

In einem 1936 verfassten Prosagedicht schreibt Picasso: Ich bin das Kind eines weißen Vaters und eines Gläschens andalusischen Brandys, meine Mutter war die Tochter einer Fünfzehnjährigen aus dem Percheles-Viertel in Málaga, dem schönen Stier, der meine mit Jasmin gekrönte Stirn hervorbringt.
María Picasso López, die Mutter unseres Künstlers, stammte aus diesem historischen Viertel El Perchel, das bereits von Cervantes im ersten Teil des Don Quijote erwähnt wird. In der Pfarrkirche Nuestra Señora del Carmen am Anfang der Straße und dem angrenzenden, kürzlich restaurierte Kloster San Andrés verbrachten General Torrijos und seine Kameraden 1831 die letzten Stunden ihres Lebens, bevor sie am nahe gelegenen Strand erschossen wurden. Seit 1842 ruhen die sterblichen Überreste von Torrijos und seinen Kameraden unter dem Obelisken auf der Plaza de la Merced, an der am 25. Oktober 1881 Pablo Ruiz Picasso geboren wurde.
17Kindergarten von Pablo Picasso. C/ San Agustín, 9

egenüber diesem Kindergarten befand sich im Gebäude Colegio de San Agustín, dem damaligen Sitz des Rathauses von Málaga, einer der Arbeitsorte von Picassos Vater José Ruiz Blasco im Rahmen seiner Tätigkeit als Kurator des Stadtmuseums. Man kann sich leicht vorstellen, wie Vater und Sohn nach Überqueren der Plaza de la Merced durch die gepflasterten Straßen Granada und San Agustín gingen, sich an der Tür des Kindergartens trennten und wie ständig Blicke von einem Gebäude zum anderen wanderten.
18Picasso-Museum Málaga. C/ San Agustín, 8

Das faszinierende Werk des Künstlers aus Málaga und die Schönheit des Buenavista-Palastes machen das Picasso-Museum Málaga zu einem einzigartigen Ort für Kunst- und Kulturgenuss.
Die Sammlung des Museums umfasst über 230 Werke, die sowohl Picassos bahnbrechende Entwicklungen als auch die große Vielfalt der von ihm eingesetzten Materialien, Stile und Techniken widerspiegeln. Zu sehen sind Beispiele von seinen frühen akademischen Studien bis zu seiner persönlichen Auffassung des Klassizismus, von den sich überschneidenden Ebenen des Kubismus bis zu Keramikarbeiten, von seiner Interpretation großer Meister bis zu den letzten Bildern aus den 1970er-Jahren.
Sitz des Picasso Museums Málaga ist der Palacio de Buenavista mitten im historischen Zentrum der Stadt, der harmonisch Renaissance- und Mudéjar-Formen mit den klaren Linien heutiger Gestaltungsweisen verbindet. Im Untergeschoss dieses prächtigen Beispiels andalusischer Architektur aus dem 16. Jahrhundert befindet sich eine archäologische Ausgrabungsstätte mit phönizischen, römischen und arabischen Überresten - stummen Zeugen der Geschichte Málagas.
Wechselausstellungen, Bildungs- und Kulturveranstaltungen, die Bibliothek und eine Fachbuchhandlung ergänzen das attraktive Angebot des Picasso-Museums Málaga.